Burnout erkennen und Kosten senken

Mitarbeiter gesund und leistungsfähig erhalten

Burnout erkennen

Die Fakten

  • 42 % der Bevölkerung ist Burnout-gefährdet in Österreich
  • Spitzenreiter sind Personen über 30 Jahren und über 50 Jahren.
  • Eine Krankmeldung wird im Rahmen der statistischen Erfassung durch den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger einer übergeordneten, sogenannten „Krankheitsgruppe“ zugeordnet. Je nach Hauptdiagnose können sich auch unterschiedliche Zuordnungen von Burnout-PatientInnen zu verschiedenen Krankheitsgruppen ergeben. Es kann folglich nur unterstellt werden, dass ein hoher Anteil der Burnout-Diagnosen in der Krankheitsgruppe „Psychiatrische Erkrankungen“ erfasst ist.
  • Bei zeitverzögerter Diagnose eines Burnout entstehen Gesamtkosten für Behandlung und Krankenstand von bis zu € 17.700. Wird Burnout erst sehr spät diagnostiziert, belaufen sich die Kosten auf bis zu € 131.000 PRO FALL (Produktionsausfallskosten und Verlust an Arbeitsproduktivität, Bruttowertschöpfung, Quelle: Volkswirtschaftliche Analyse eines rechtzeitigen Erkennens von Burnout, Schneider und Dreer, 2013)

Was ist Burnout?

Burnout wird oft als „Modeerscheinung“ abgetan und belächelt. Tatsächlich ist Burnout ein ernstzunehmendes Problem, wenn es um Mitarbeitergesundheit und entstehende Kosten durch Ausfälle geht.

Burnout an sich ist nicht als Krankheit definiert. Burnout wird als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst. Als Hauptdiagnose wird gewöhnlich „Depression“ herangezogen.

Eine adäquate medizinische Differenzialdiagnostik schließt Krankheiten wie Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion etc. aus. Echtes Burnout nicht vorgetäuscht werden, es handelt sich um einen lange andauernden Prozess und gipfelt erst zum Schluss in Arbeitsunfähigkeit.

Über die HRV (Herzvariantenvariabilität) wird die Anzahl der Herzschläge pro Minute sowie die Abstände zwischen den Herzschläge gemessen. Eine entsprechende Untersuchung kann deutliche Ergebnisse liefern wie es um das Stresssystem einer Person steht.

5 Minuten Ruhemessung als Parameter der akuten Stressbelastung des vegetativen Nervensystems

Optimale Regulation

Schweres Burnout

1 Minute Messung bei vertiefter Atmung als Parameter der Regenerationsfähigkeit und Resilienz (Widerstandsfähigkeit)

Optimale Regulation

Schweres Burnout

Quelle: http://gesundheitszentrum.thetree.at/Lexikon-Seiten/thetreeinterdisa.html

Burnout erkennen

Das Gefühl, mal für sich sein zu wollen, erschöpft zu sein, auf die Uhr zu sehen und sich aufs Wochenende zu freuen oder mal nicht so konzentriert zu sein, müde zu sein etc. – das ist völlig normal. Wenn Sie folgende Symptome bei Ihren MitarbeiterInnen allerdings mehrmals bemerken sollten Sie aktiv werden, statt wegzuschauen:

  • Emotionale und körperliche Erschöpfung
  • Negative oder zynische Einstellung gegenüber KollegInnen / KundInnen,
    Rückzug aus sozialen Kontakten
  • Leistungsabfall

Handelt es sich um Burnout, zeigen sich weitere körperliche und psychische Symptome, darunter Migräne, Tinnitus, Verdauungsprobleme, geschwächtes Immunsystem, häufige Erkrankungen, unerklärliche Schmerzen des Bewegungsapparates, Gürtelrose, Herz-Kreislauf Probleme, uvm. Burnout geht nicht „von allein weg“, es ist eine Spirale, ein Teufelskreis, aus dem man im Normalfall ohne professionelle Hilfe nicht allein wieder herauskommt.

Wie sollen Unternehmen mit Burnout umgehen?

Die Schlussfolgerungen aus mehreren Studien: Je später der Diagnosezeitpunkt von Burnout, desto höher die Kosten. In der Studie von Schneider/Dreer zeigen dies drei Verlaufsszenarien (aufgeschlüsselt auf Klein- Mittel- und Großbetriebe) von Burnout deutlich. Zielführender und billiger sind präventive Maßnahmen und Bewusstseinsbildung. Daher:

  • Maßnahmen setzen statt wegschauen. Care4Core liefert Fakten und trainiert Selbstfürsorge und Stressmanagement.
  • Bewusstsein schaffen.
  • Präventive Maßnahmen anbieten.
  • Für wertschätzendes Betriebsklima sorgen.
  • Selbstfürsorge vorleben.

Besonders engagierte, ausgeglichen wirkende Personen können genauso in ein Burnout schlittern wie Menschen, die augenscheinlich sensibel auf Arbeitsdruck reagieren. Betroffene berichten oft, sie hätten nie im Leben für möglich gehalten, selbst ein Burnout-Fall zu werden.

Marion Höchtl-Weber

Marion Höchtl-WeberCare4Core

Die Broschüre „Burn out statt Burn on“ von Wifi / WKO informiert auf 40 Seiten über Burnout Erkennung (Seite 29) und Arbeitsrechtliche Aspekte.

Quellen, Links:

  • Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Pensionsversicherungsanstalt, Integrated Consulting Group, 2012, Präsentation: Studie „Seelische Gesundheit in Österreich“.
  • Volkswirtschaftliche Analyse eines rechtzeitigen Erkennens von Burnout, Schneider und Dreer, 2013: http://download.opwz.com/wai/Studie_UNI_Linz_Burnout_Volkswirtschaft_041213.pdf
  • Burn-out Studie von Schneider/Dreer (2013) für Österreich und Prävalenz des Burnout-Syndroms in Österreich, BMASK (2017)

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